Blog-Eintrag
Photovoltaik Eigenverbrauch als attraktiver Business Case
15. Februar 2020
Photovoltaikanlagen zum Eigenverbrauch sind PV-Anlagen deren Strom direkt am Standort verbraucht wird. Lediglich der überschüssige PV Strom, also jener Strom, der im Augenblick der Erzeugung nicht am Standort benötigt wird, wird in das Netz rückgespeist. Aus Sicht des Netzbetreibers werden diese Anlagen Überschusseinspeiser genannt (im Gegensatz zu Volleinspeisern, bei denen der gesamte Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird). Diese Anlagen werden typischerweise im bestehenden Niederspannungsverteilschrank des Standorts angeschlossen. Davon zu unterscheiden sind Inselanlagen, wie sie beispielsweise auf abgelegenen Berghütten ohne öffentlichen Netzanschluss realisiert werden.
Die Rahmenbedingungen für PV-Anlagen zum Eigenverbrauch sind derzeit äußerst attraktiv.
PV Anlagen zum Eigenverbrauch, insbesondere bei Montage Aufdach, sind aus Sicht der Politik das bevorzugte Umsetzungsmodell einer Photovoltaikanlage. Im Sinne einer dezentralen Erzeugung wird der PV Strom genau dort verbraucht, wo er erzeugt wird, Leitungsausbau und Leitungsverluste entfallen, und es werden keine Flächen versiegelt.
Sämtliche Fördermodelle, die eine einmalige Investitionsförderung vorsehen, im Moment also beide bundesweit verfügbaren Fördertöpfe der ÖMAG, sind für PV Anlagen zum Eigenverbrauch sehr gut geeignet. Hinzu kommen spezifische, temporär zur Verfügung stehende Förderprogramme der Bundesländer (Vorsicht, bei diesen handelt es sich typischerweise um De-minimis Beihilfen).
Einen guten und stets aktuellen Überblick über die Fördersituation für Photovoltaikanlagen in Österreich bietet die PV Austria. Wesentlich ist, dass der Förderwettbewerb der letzten Jahre vorbei ist, jedes Projekt erhält eine Förderung, auch wenn eine Eingabe erst im laufenden Jahr erfolgt.
Es gilt zu beachten, dass derzeit an einer Überarbeitung des Fördersystems für erneuerbare Stromerzeugung in Österreich gearbeitet wird. Im derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Umfeld kann aber davon ausgegangen werden, dass PV-Anlagen zum Eigenverbrauch auch weiterhin attraktive Förderungen erhalten werden, und dass das insgesamt zur Verfügung stehende Fördervolumen weiter erhöht wird.
Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit der geplanten PV-Anlage zum Eigenverbrauch ist die Beachtung einiger Punkte bei Planung und Konzeptionierung der Anlage. Voraussetzung ist die Analyse der folgenden standortspezifischen Aspekte:
Diese Faktoren und Analysen beeinflussen einander gegenseitig, Ergebnis sollte eine in Bezug auf Größe, erwartete Erzeugung und erhaltene Förderung optimierte PV Anlage sein, die für den Kunden die beste Wirtschaftlichkeit bietet.
Ein durchschnittlicher Mittelspannungskunde erspart sich im derzeitigen Marktumfeld pro eigenverbrauchter kWh PV-Strom variable Strombezugskosten in Höhe von etwa 8 ct./kWh. Zum Vergleich: der Einspeisetarif / Fördertarif liegt derzeit mit 7,67 ct./kWh darunter, sprich eigenverbrauchter PV Strom ist wertvoller als geförderter PV Strom. Auf einer niedrigeren Netzebene ist der Wert des eigenverbrauchten Stroms noch höher. Diese Differenz wird in der Zukunft größer werden, während die Fördertarife jedes Jahr sinken, gehen sämtliche Strom-preisprognosen von zukünftig weiter steigenden Strompreisen aus.
Gleichzeitig sind PV-Anlagen zum Eigenverbrauch auch kostenseitig am attraktivsten. Normalerweise sind die Netzanschlusskosten minimal (vorausgesetzt der bestehende Anschluss ist ausreichend dimensioniert), es ist kein zusätzlicher Messwandlerschrank notwendig und es wird vom Netzbetreiber auch kein zusätzliches, monatliches Messentgelt verrechnet. Tendenziell kürzere Kabelwege führen auch zu Einsparungen bei Material- und Montageaufwand.
Als Standardmodell einer PV Eigenverbrauchsanlage hat sich die ÖMAG-geförderte 200-kWp-Anlage herauskristallisiert. Der Kunde erhält eine Investitionsförderung in Höhe von 30% der Investitionskosten (bzw. 250 EUR/kWp), der rückgespeiste Strom wird mit dem Fördertarif von 7,67 ct./kWh entlohnt. Der Kunde muss sich daher keine Gedanken über Eigenversorgungsanteile, Stillstandszeiten, Werksferien, geringere Verbräuche am Wochenende oder über die Investition in einen Stromspeicher machen.
Es gibt lediglich zwei Voraussetzungen:
Wir haben dieses Modell im letzten Jahr an diversen Standorten umgesetzt: Auf den Dachflächen der Hornbach-Märkte in Regau und Ansfelden, bei der Firma Voith in St. Pölten sowie den Firmen Hasenöhrl oder Formenbau Stadler in Oberösterreich. Diese Firmen kommen aus unterschiedlichen Branchen, die Strom-Lastkurven unterscheiden sich deutlich. So läuft das Betonmischwerk der Firma Hasenöhrl rund um die Uhr, während die Hornbach-Märkte am Sonntag geschlossen sind. Die Wirtschaftlichkeit ist aber für alle Unternehmen gleichermaßen sehr attraktiv:
Bei Interesse prüfen wir gerne Ihre Voraussetzungen und die Möglichkeiten zur Realisierung dieses attraktiven Business Cases an Ihrem Standort.